Werden wir für dumm verkauft?
Wir Anwohner des Veilchenweges waren immer brave, ruhige Bürger. Einige pflasterten sogar einen Teil des Bürgersteiges auf eigene Kosten, da die Stadt 44 Jahre lang einen meter-breiten Streifen total vergessen hatte.
Andere pflanzten auf diesem Streifen Blumen. Wir staunten nur bei der ersten Ausbauinformation über ein halb auf dem Bürgersteig geparktes Auto und einen Löwenzahn, der als Beweis für eine schlechte Beschaffenheit der Straße gelten sollte. Die Straße war doch OK! Wir sind auch einverstanden, dass Abwasser und Regenwasser getrennt werden, schließlich hatten wir schon öfter Wasser im Keller bei Starkregen. Nur auf Bänke und Sportgeräte wollten wir gerne verzichten. Aber dann kam die Realität! 75% der Kosten für die Hausbesitzer – 25% für die Stadt. Eine besondere Variante für die eine Straßenseite: Bei Baubeginn im Jahr 1972 durften nur Einfamilienhäuser mit eineinhalb Geschossen gebaut werden. Alle hielten sich daran, nur ein Hausbesitzer baute regelwidrig zwei Geschosse. Warum das genehmigt wurde, weiß kein Mensch. Obendrauf wurde dann 1975 für die eine Straßenseite eine zweigeschossige Bebauung festgelegt, um den zweigeschossigen Bau rechtlich im Nachhinein abzusichern, aber auch ohne die Anwohner zu informieren. Auf meine Nachfrage wurde nur mitgeteilt – es wäre 1975 in der Zeitung als amtliche Nachricht, winzig klein, veröffentlicht worden. Damit ist es gesetzlich – wir dürfen jetzt unserer Häuser aufstocken, was wir aber gar nicht wollen. Im Gegenzug zahlt die eine Straßenseite mit der zweigeschossigen Bebauung jetzt zirka 3.000 Euro mehr als die andere Seite. Wir freuen uns sehr. Nachdem die voraussichtlichen Kosten bekannt sind beträgt mein Anteil ca. 17.000 Euro plus 6.000 Euro für zwei neue Schächte. Erst da wurde aus einer braven Bürgerin eine kämpfende Bürgerin. Die Straßen werden doch von allen benutzt und nicht nur von den Hauseigentümern. Jetzt bemerke ich auch, dass scheinbar ein höherer Plan für unser Viertel besteht – siehe Kornblumenweg, Osterfeldstraße und Veilchenweg. In der Luther Masch wird ein riesiges Ungetüm gebaut, mit EU Mitteln gefördert, und wir werden dort angeschlossen, angeblich damit der Luther See nicht versandet. Warum geht nicht ein Teil der EU-Gelder in unseren Straßenbau, weil hier ein höheres Ziel verfolgt wird – Schutz der Anwohner bei Starkregen und Schutz des Luther Sees vor Versandung. Herr Eberhardt, Ihre Bemerkung in der Leinezeitung vom 10. Dezember 2018, dass im Veilchenweg nur Egoisten leben, weise ich empört zurück. Im Gegenteil, wir engagieren seit 50 Jahren sehr für unseren Ort. Wir leisten und haben geleistet:
WEG MIT DER STRABS! Christa Lesniak |